Immobilienfinanzierung während der Inflation und bei Zinsanstiegen

Im Bereich der Immobilienfinanzierung verändert sich gerade einiges. Doch welche Folgen hat das für Kaufinteressenten. Ein wichtiger Punkt vorweg: Auch wenn gestiegene Zinsen in höheren Finanzierungskosten für eine Immobilie resultieren, birgt die aktuelle Phase keinesfalls nur Nachteile, sondern offenbart auch Chancen.

Wie war die Situation bisher, was ändert sich nun?

Jahrzehntelang herrschte weltweit eine niedrige Inflationsrate, wodurch die Zentralbanken, so auch die Europäische Zentralbank (EZB), relativ frei in ihrem Handeln und der Vermehrung der wichtigen Geldmengenrate M2 und M3 waren. Simultan konnten die Zentralbanken so für lange Zeit ein niedriges Zinsniveau halten. Das bedeutet: Sich Kapital zu leihen war günstig, teilweise waren Immobilienfinanzierungen zu einem effektiven Zinssatz unterhalb der 1- oder 1,5-Prozent-Marke verfügbar. 

Mit den steigenden Inflationsraten hat sich die Situation geändert. Um die Geldmenge zu verknappen und Kapitalleihen zu verteuern, hoben die Zentralbanken der westlichen Welt ihren so wichtigen Einlage- und Leitzins an. In den USA rangiert letzterer mittlerweile zwischen 4 und 4,5 %, wobei die Tendenz steigend ist. Innerhalb der EU beträgt der Leitzins seit Oktober 2022 exakt 2 %, aber auch hier haben die Hüter der Währungsunion bereits weitere Zinsschritte angekündigt. Was die EZB hemmte, sind vor allem hoch verschuldete EU-Länder, deren Verbindlichkeiten (insbesondere zahlende Tilgungsraten und Zins) bei weiteren Zinsanstiegen die Staatshaushalte in Relation zum BIP (Brutto-Inlands-Produkt) maßgeblich belasten würden.

Aktuell beziffert sich die Inflationsrate in Deutschland im Jahresvergleich auf historisch enorm hohe 10,4 %, auch im Jahr 2021 ließen sich bereits Werte oberhalb der 3 % messen.

Was sind die Vor- und Nachteile?

Immobilienfinanzierung

Steigende Zinsen haben mehrere Effekte: Einerseits ist eine Diskontierung der zu erwartenden Renditen erforderlich, andererseits entstehen durch steigende Zinsen weitere Möglichkeiten, um Geld anzulegen, zum Beispiel in verzinsten Staatsanleihen, auf dem Tages- oder Festgeldkonto.

Generell sorgt ein steigendes Zinsniveau für größere Hürden bei der Kreditaufnahme, denn auch die Banken müssen ihre vergebenen Darlehen finanzieren, wodurch für diese gleichermaßen die Kosten steigen, ebenso das durch die Kreditvergabe übernommene Risiko. 

Vorteile gibt es aber ebenso: Inflation ist eine fortwährende Geldentwertung. Wer sein Geld also unverzinst auf dem Sparkonto liegen hat, verliert durch die Inflation konsequent an Kaufkraft. Wer es hingegen investiert und eine Rendite darauf erhält, kann im Idealfall den inflationsbedingten Kaufkraftverlust ausgleichen oder sogar eine inflationsbereinigte Steigerung der Kaufkraft verzeichnen.

Wie haben sich die Anforderungen der Banken geändert?

Dem höheren Risiko begegnen Banken mit einer AnpassuNg ihrer Kreditnehmeranforderungen. Dazu gehören unter anderem:

  • stärkere Notwendigkeit von eingebrachtem Eigenkapital
  • bessere Finanzsituation und Liquidität der Kreditnehmer
  • stärkere Diskontierung der Immobilie, weshalb Banken generell mehr Sicherheiten einfordern

Die aktuelle Situation verunsichert viele Immobilieninteressenten. Wir von AKURAT Immobilien beraten Sie gerne diesbezüglich unf freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

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